ZaunköniG                           Die Liebe der Frauen

* 1972                                                    frei nach einem Motiv von Albert Semiane

© beim Autor


So heißt's schon immer von den Frauenaugen,
daß schon ein Blick leicht in dir Feuer legt;
Und hitzig scheint dich eine auszusaugen,
die dir die Krallen in die Flanke schlägt.

Scheu blickt die nächte, daß man sich verliert,
gewandtes Zungenspiel das seine tut,
das Kreis um Kreis dich leicht hypnotisiert,
dich einspinnt und jäh aufbegehrt in Wut.

Bald gibt sich eine zärtlich hin, lasziv;
ein Flußbett, gibt sie deiner Flut den Rand
und streckt doch ihre Schatten grabestief.

Ihr Ziel erreicht, sieht man sie an den Steinen,
der Sonne gleichend, die den Abend fand,
die Töchter Lesbos um die Liebsten weinen.

 

 

 

 

 

 

ZaunköniG                           Fluss

* 1972

© beim Autor

So fühlt sich einer, der vom Himmel fiel,
der sich Substanz gewünscht hat, etwas Schwere;
ein Sein, das sich in diese Welt gebäre,
um teilzuhaben an dem großen Spiel.

Die Wandlungen vollziehen sich subtil,
der eigne Wunsch entpuppt sich als Chimäre,
als Keim fürs Unbewußte, Ungefähre,
das nur konkret wird für ein fernes Ziel.

Gefallen, hat er die Substanz durchdrungen,
Das Schwere merkt sehr bald, es ist beschränkt.
Beschwerlich ist der Weg der Niederungen,

der sich durch Ritzen und Kanäle drängt,
bis er sich in die Freiheit durchgerungen
und wünscht sich doch ein Becken, das ihn fängt.

 

 

 

 

 

 

ZaunköniG                           Für Joachim Grünhagen

* 1972                                                    „Punkte finden im Vorgeburtswort“

© beim Autor

Du tust, was ein Poet wohl tuen muß,
im Vorgeburtswort einen Punkt zu finden,
um schließlich die Gedanken zu entbinden. -
Der Punkt am Zeilenende ist kein Schluß.

Es fehlt uns oft ein fester Punkt im Nebel.
Versuche nur den Punkt in deinem Geist,
spür ihm voraus, wie sein Gedanke heißt; -
Und greifst du ihn, besitzt du einen Hebel.

Man nähert sich ihm an, erst Wort für Wort,
dort angekommen wird er Ausgangspunkt.
Ein Wort erschafft im Klang sein Eigenleben;

Gewicht, fern seinem Fluchtpunkt hat ein jedes,
greift durch ihn durch im Sinne Archimedes'
um die Ideen in die Welt zu heben.

 

 

 

 

 

 

ZaunköniG                           Anschauen

* 1972                                                    Für B. M.

© beim Autor                                     
Der matte Morgen schien mir so vertraut,

geduldig, und das wehende Gefalt
des Türvorhanges gab durch einen Spalt
kurz etwas Körper preis. Dein Rücken schaut

mir fest entgegen, die gespannte Haut
im Nacken lenkte meine Blicke bald
zum Kinn, die finden an den Lippen Halt.
Noch ein, zwei Schritte, beinah ohne Laut;

Bis zum Erwachen wär noch etwas Zeit:
Kaum sah ich, wie du friedlich vor mir döst,
begannst du dich zu mir herumzudrehen.

 

Du lächeltest mich an, fast tat's mir leid;
Gern hätt' ich deinem Schlaf noch zugesehen,
der mich in seinen Bann zieht und erlöst.

 

 

 

 

ZaunköniG                           Komet

* 1972

© beim Autor

Sein Flug gleicht einem schwerelosen Ahnen
und folgt doch dem verborgnen Ziel durchs All.
Er wähnt sich schwebend und ist schon im Fall
auf ewig wiederkehrend alten Bahnen.

Soll ihn der letzte Umlauf nicht ermahnen
an die Verheißung? > deus lux fatal! <
Doch jeder Stern ist ihm schon Widerhall
dem einst Begonnenen und nie Getanen.

Dem lang verlorenen und längst verscheuchten
Gedanken, den der Geist nicht fassen kann.
Noch eh er sich besinnen kann fängt schon
die Sphärenmelodie zu singen an.
Die Bahn wird ihm ein stehend heller Ton
und er beginnt im Stürzen selbst zu leuchten.

 

 

 

 

ZaunköniG                           Der Pfau

* 1972                                                    nach einer Novelle von Sylvia Geist

© beim Autor

Die Braut verzieht um seine Werbung keine Miene.
Sein Rad, sein Tanz, die ewig gleichen Rituale;
Sie schweigt. Im Mittelpunkt der ewigen Spirale
steht unnahbar als Pfauenthron die Gasoline,

empfängt geduldig, stoisch, huldvoll seine Liebe.
Ihm war sie gleich als ewig-einzige bewußt;
Er schmiegt sich eng an ihre sommerheiße Brust,
bald zaghaft scheu, bald drängender durch Schnabelhiebe.

Der Liebende verschwended prassend seine Kraft.
- Mit einem Lächeln widerscheinen ihre Kerben, -
und endlich spendet sie ihm ihr Petroleum.

Fur Perlimplin der Treibstoff seiner Leidenschafft;
glückselig nippte er davon, benommen, stumm. -
Noch einen Schluck aus ihrem Innern - und dann sterben!

 

 

 

 

ZaunköniG                           Einleuchtungen

* 1972                                                    zur Aegidienkirche

© beim Autor                                      mit den Fenstern von Inge-Rose Lippok

 

Die Welt steht auf mit euch,
und Anfang glänzt an allen Bruchstellen unseres Mißlingens
Rilke

 


Ein scharf gezackter Himmelsausschnitt innen
setzt sich gebrochen in den Fenstern fort.
So gründlich starb die Welt mit diesem Ort,
doch jedes Bruchstück trägt in sich Beginnen.

Gelassenheit liegt in den alten Mauern,
so von der Frühjahrssonne warm beschienen.
Ihr Licht-Empfangen, ihr Dem-Lichte-Dienen,
ihr zeitloses Erinnern ohne Trauern

zeigt jeder Wandlung ewigen Bestand.
Die schlanken Bögen öffnen sich den Wind.
Ein Fenster ist ein Garnichts ohne Wand;

sie variieren in doch steter Reihe;
sie fassen sich und sind sich selbst das Freie,
da sie nach ihrem Wesen Beides sind.

 

 

 

ZaunköniG                           Oben wie Unten

* 1972                                                    Ich weiß daß ich nichts weiß

© beim Autor

"Vertrau und geh die eingeschlagnen Wege gerade,
Dem wahrhaft Gläubigen gewährt man die Beweise."
Die Sphinx der Logik wacht über die höchsten Kreise. -
Da steht er nun; Am Anfang gleichen sich die Pfade.

Die höchste Sphäre gleicht der innersten Monade -
Als Narr begann der Suchende einst seine Reise.
Erfahrener denn je, gilt nun der Herr als weise,
Weil er die Wege kennt, die Stufen und die Grade.

Was sich ihm fügte, sagte nicht, was es bedeutet,
ob es die Quelle ist, ob's ein Reflex des Lichts;
Von der gesuchten Weisheit, bleibt ein dumpfes Ahnen:

Die Schleier hebt man auf, wie man die Zwiebel häutet.
Entgeistert sah er, als Erkenntnis bleibt ihm nichts,
doch das Mysterium verbirgt sich im Profanen.

 

 

 

 

 

 

 

ZaunköniG                           Pythagoras

* 1972

© beim Autor                                     

 Die Grafik macht uns fassbar die difusen

Symbole, die wir lernten. Also was

begründet letztlich den Pythagoras:

Am Höhenfuß teil' die Hypothenuse; -

 

Aus dem Quadrat an a mach eine Raute,
indem du eine Seite schräg versetzt
an die Verlängerung von h, verschieb' sie jetzt
ins Feld, das sich aus c mal p erbaute.

(Die Seite deines Parallelogramms
gibt dir die Dreieckskante a dazu)
Genauso schiebst du B zum Höhengrat.

Mitunter hilft auch Schiebung, denn so kams:
Es ist nun a-Quadrat + b-Quadrat
gleich dem Produkt aus c mal (p+q)

 

 

 

 

 

 

 

ZaunköniG                           Coriolis-Kraft

* 1972

© beim Autor                                      Die Coriolis-Kraft ist nichts als der Effekt
von träger Masse im rotierenden System.
So knapp, so richtig; doch was sagt das Theorem
darüber, wo im Alltag sich die Kraft versteckt?

Mit einem Pendel auf einer bewegten Scheibe,
hat jemand die Versuchsanordnung ausgeheckt;
Foucault zeigt, wie der Augenschein uns oftmals neckt.
In welche Richtung ich das Bleigewicht auch treibe,

ob rechts, ob links, egal wie schnell die Scheibe dreht;
es bleibt vollkommen unbeeindruckt in der Spur.
Das wirkt sich aus auf Hochdruckzonen und auf Tiefe:

So zeigt uns das Experiment wie die Natur
sich selbst organisiert, wie der Passat entsteht, -
Im Alltag stört uns nur die falsche Perspektive.

 

 

 

 

 

 

 

 

ZaunköniG                           Der pflanzliche Wasserhaushalt

* 1972

© beim Autor                                      Beginnen wir die kleine Exkursion

im Wurzelwerk; dort wirkt, egal ob Rose,
Platane oder Girsch, zunächst Osmose.
Der Zellen hohe Salzkonzentration

zieht Wasser aus dem Boden, Adhäsion
und Kohäsion bewirken auch ihr Teil,
da ohne Kapillarität zu steil
der Weg des Wassers wäre, aber schon

nach relativ bescheidenen Distanzen
versiegt der Fluß durch jede Leitungsbahn;
Es kommt ein Trick hinzu, den alle Pflanzen

benutzen und so schließ ich die Lektion:
Wie Leitungsquerschnitt oder Halbmembran
brauchts auch die Sogkraft der Transpiration.

 

 

 

 

 

 

 

ZaunköniG                           Ficken, Fressen, Fernsehn

* 1972

© beim Autor                                     
Man sieht dem spröden Stuck von weitem an,

wie sich die Jahre auf das Grabmal senken;
wie sich dies steingewordene Gedenken
in sich verschloss und starb, und irgendwann

zerbröckelte die stumme Pietät.
Im Augenblick von ausdrucksloser Schwäche
nahm sich ein Sprayer an der freien Fläche
und reißt sie aus der Singularität.

Ficken, Fressen, Fernsehn - deplaziert
und platt wie irgendetwas, provoziert
seither das Volk, das hier vorübergeht.

So viel Gedenken war seit Jahren nie.
Ein Akt von ungewollter Poesie
macht neu bewußt, daß hier ein Grabmal steht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

ZaunköniG                           Atheist vs. Gnostiker

* 1972

© beim Autor                                      Die Sphären drehen sich nach dem Gesetz,
doch war es von Beginn an stumm und kalt.
Mal gibt dir die Mechanik festen Halt,
Dann stößt sie dich, zerreißt dich, bis zuletzt

der Apparat verschleißt. Er läuft kausal!
Kausalität: Dies ist genau das Netz,
das uns ein hoher Wille webt; in Jetzt,
im Selbst-Bewußtsein wird die Welt sakral!

...und immer öffnet sich ein neuer Kreis. -
Willst du dich nur an deine Hoffnung binden?
Begreife doch wie dich dein Geist belügt!

Mag sein, du kannst ihn in der Welt nicht finden;
Ist diese weltenferne dein Beweis?
wenn Gott auch nur im Kopf ist: - Das genügt!

 

 

 

 

ZaunköniG                           Polarität

* 1972

© beim Autor                                      Es sei: Die erste Zahl schuf Zähler und Gezähltes;

Materie erleidets und die Seele tut es.
Sie lernt zu unterscheiden Böses oder Gutes,
die Liebenden, Geliebte; Wähler und Gewähltes.

Sein Glück gelingt bewußtem Sein nur noch zu zweit;
Wenn es die eignen Grenzen überwunden hat
wähnt sich das eine Paar wie Gott an Gottes statt,
doch wächst in neuer Fülle neue Lust und Neid.

Das ewig Ireale spiegelt sich im Leben;
Es ist dies Paradox, das uns verzweifeln läßt
und hoffen, - denn das Universum ist dual.

Nie gab es einen Gott, nie wird es einen geben;
der Schöpfer wird nicht in der Schöpfung manifest,
bleibt allzeit Unerschaffener als Ideal.

 

 

 

 

 

 

 

 

ZaunköniG                           Erscheinung der Schechina

* 1972

© beim Autor                                      Mein Blick ist in die schwüle Nacht gerichtet,

in der die scharze Leere fassbar wird,
die sich, weil jeder Wunsch noch Wunsch gebiert
mit jedem Atemzug noch mehr verdichtet,

bis sie am Scheitelpunkt der Kontraktion,
wenn sie die Schwingungen in sich vereint,
wie aus dem Nichts als neuer Stern erscheint;
als eine göttliche Emanation.

Schafft sich die Seele ihre eignen Welten?
Oder wirkt sie in die Welt hinein?
Die Wirklichkeit ist eine Form von Schein,
die nichts gilt, wo die Glaubenssätze gelten,

die sich um sie; ihr helles Bild geschart
und strahlt in ihrer Geistesgegenwart.

 

 

 

 

 

ZaunköniG                           Danaide 1
* 1972

© beim Autor                             So ist der Götterwille, er vermählt
Die Himmelstöchter und die Wüstensöhne.
Es steigt zur Erde nieder jede Schöne
(es waren fünfzig, wie die Mär erzählt),

die ihrem Mann, dem Auserkorenen
nichts weniger als die Erfüllung bot
und jede schenkt ihm einen kleinen Tod,
wie aufgetragen den Verschworenen.

Ihr Auftrag war nichts andres als ihr eigner Trieb.
In ihren Händen hält sie fest den Krug,
der nun als stete Mahnung bei ihr blieb.

Ihr schweres Los erweist nich noch als klug:
Sie ist erschöpft und schöpft doch nie genug
von seinem Lebenelixier durchs Sieb.

 

 

 

Danaide 2

Nach einer Skulptur von Auguste Rodin

 

Als ob ein Springquell jäh zusammenfällt
in sein Bassin und sich in ihm verträumt
zur Ruhe kommt, und endlich wieder bäumt
er kraftvoll sich von neuem auf, verfällt
doch abermals und sich in Nichts zerschäumt,
so gibt sie sich dem Fallen hin und fällt
erschöpft zu Böden, ihre Haarpracht fällt,
die spielerisch den nackten Stein umsäumt.

Nun ruh dich aus, doch ruhe nicht zu lang.
Die Kraft, die du hier schöpfst gehört nicht dir.
Nimm was du brauchst und gib im Überschwang;
Weckst du nicht selbst Bedürfnis und Begier?
Es wechseln Fall unf Fülle, wie es heißt,
wo sich ein Becken aus dem andern speist.

 

 

 

ZaunköniG                           Teufelstrillersonate

* 1972

© beim Autor

Prinz Luzifer erbot mir einen Pakt,
als mich ein Klang in meinen Trämen traf.
Ich war so leicht verführt in meinem Schlaf;
Noch eh ich mich besinnen konnte packt

mich schon der treibende Stakkato-Takt.
"Ich schenk dir," sprach der schillernste Seraph,
"die Welt! - fur mich begehr ich nur dein Ave."
und greift im Spiel schon vor unsrem Kontrakt,

spannt seine Flügel aus, um zu durchmessen
die Höhn und Tiefen dieser Welt - und kurz
hält er den Atem an um mich im Sturz
zu lehren meine Schwere zu vergessen,

entfesselt Stürme und der Sterne gleißen,
um mich zum Schluß aus meinem Traum zu reißen.

 

 

 

 

 

 

 

 

ZaunköniG                           Alexander Calder

* 1972                                                    Stabilé am Maschsee, Hannover

© beim Autor

Die Ebene ist kieselreich gekörnt,
aus dem energisch sich die Plastik stemmt,
herausgefordert dadurch, was es hemmt,
war das Geschöpf vom eignen Stolz gehörnt.

Mit breiten Beinen stiert's uns an, trotzdem
man ihm den Zacken aus der Krone brach,
dem's neues Selbstverständnis just danach
verdankt (und es beginnt zu ahnen wem)

Dem Fall wird es im Aufblick erst gewahr,
wie der gestürzte Nebukadnezzar
sich neu erhebt im Sternenblick zur Kunst,

die uns als Schatten der Natur in uns
das All in der Begrenztheit fassen läßt:
Des Menschen Schöpferwillen Manifest.

 

 

 

 

 

ZaunköniG                           Christuskirche Hannover

* 1972

© beim Autor

Kein steinerner Wall dominiert hier als Westwerk.
Die Basis der Pfeiler steigt oktogonal,
die stützend flankieren das Kirchenportal.
Als Baldachin wölbt sich am eingang der Wimperg,

von gierigen Drachen bewacht und Chimären,
dahinter erhebt sich der Glockenturm schmal.
Detailverliebt Wasserspeier und die Fialen,
Rosetten als Sinnbilder göttlicher Sphären,

und Giebel, wo Krabben und Kreuzblumen ranken
erobern sich aufwärtsstrebend den Raum.
Die Väter des alten und neuen Bunds stehen
am Tor und empfangen die Gläubigen. Schlankes
Laub seitlich verwandelt den kirchturm zum Weltenbaum
um welchen sich Himmels und Erdkreise drehen.

   

 

 

 

 

ZaunköniG                           Judenkirchhof

* 1972                                       Hannover Nordstadt

© beim Autor

Hier ist ein Ort, die Ewigkeit zu sehen,
die den Vergänglichen entgegenschneit.
Wie eine Brandung abgelebter Zeit
blieb eine Woge an der Mauer stehen.

oder - nimmt uns diese Welle mit?
Sie holt uns ein, die immer ungefähre,
die ihre Trägheit macht zu unsrer Schwere,
und wenn wir weiter gehen - sie hält Schritt.

Hier wölbt sich bauchig die Vergangenheit
um unser abgehetztes Jetzt zu prüfen.
Ein sanfter Himmel senkt sich weich entgegen,
den Lebenden fast immer ungelegen.
Den Fragenden und Suchern zum Geleit
nur graue Tafeln ahnungsvoller Kryphen.

 

 

 

 

ZaunköniG                           Hexe

* 1972                                                    frei nach „The Witch“ von den Rattles

© beim Autor

Siehst du denn im Dunst nicht ihre Züge?

Ich laufe schneller, doch ihr Blick kommt mit

und tückisch ändert schon mit jedem Schritt

der Grund zu meinen Füßen sein Gefüge.

 

Hörst du nicht ihre bittersüße Lüge?

Hast du ihren Brodem nicht im Ohr?

Die alte Wicce nistet wach im Rohr

und meine Seele wird ihr nicht genügen.

 

Siehst du nicht die Hexe, die dort hockt,

die wispernd mich aus jeder Ranke lockt,

mit Nebelstimme, die mich fast erstickt?

 

Womit begegne ich ihrem Gelächter; -

Es müßte wohl verruchter sein und schlechter,

daß sogar eine Hexe jäh erschrickt!